An diesem Wochenende gelangte der durch die anhaltende Schönwetterperiode bisher eher ruhig verlaufene Herbstdurchzug zu einem plötzlichen, beeindruckendem Gipfel. Nachdem schon zum Wochenbeginn am 09.09.2008 2 JK Graubruststrandläufer (R. Selch) am Unteren Inn/Oberösterreich für ein wenig Zugstimmung gesorgt hatten, glückte am 12.09.2008 ein langersehnter Erstnachweis für Österreich, als ein männlicher PAZIFISCHER GOLDREGENPFEIFER im PK am Nordufer der Langen Lacke/Seewinkel/Burgenland entdeckt wurde (J. Laber), der allerdings nach etwa 30 min durch einen illegal die Lange Lacke passierenden Reiter aufgescheucht wurde. Wenig später konnte an der Westlichen Wörthenlacke 1 JK Graubruststrandläufer (J. Laber) entdeckt werden, während an der Östlichen Wörthenlacke weiterhin das bereits am 02.09.2008 von F. Samwald und C. Schütz entdeckte juvenile Odinshühnchen schwamm.
In der Hoffnung, den Pazifischen Goldregenpfeifer wieder lokalisieren zu können, machten sich am Samstag einige Personen in den Seewinkel auf, die zwar diesen nicht mehr wiederfinden sollten, aber für ihren Einsatz mit einem unvergesslichen und einmaligen Tag belohnt wurden. Zunächst wurde am Südstinker 1 JK Pfuhlschnepfe (J. Laber) entdeckt. Wenig später zeigte sich die zweite Toprarität des Wochenendes, als am Südrand der nahezu ausgetrockneten Katschitzellacke 1 JK GRASLÄUFER (E. Albegger) kurz am Boden lief und in weiterer Folge nieder in Richtung Südwesten (Lange Lacke-Nordufer) abflog. Während der juvenile Graubruststrandläufer und das juvenile Odinshühnchen ganztägig an Westlicher und Östlicher Wörthenlacke anwesend waren, gelang es G. Spreitzer, den Grasläufer erneut an der Östlichen Wörthenlacke zu lokalisieren, wo er in weiterer Folge von mehreren Beobachtern gut beobachtet werden konnte, ehe er nach etwa 1 1/2 Stunden spurlos verschwand. "Abgerundet" wurde dieser "Big Day" durch eine männliche Steppenweihe im 3. Kalenderjahr (P. Kolleritsch, E. Albegger) im Bereich der Weingärten am Südufer der Langen Lacke, die sich kurzzeitig auf unglaubliche 10 m Distanz präsentierte und in der darauffolgenden Stunde von mehreren Beobachtern gut gesehen werden konnte.

Am 14.09.2008 gelang es A. Ranner, den Grasläufer wiederzuentdecken, als dieser am Nordufer der Langen Lacke entlangflog. Weiters konnte der juvenile Graubrustrandläufer an der Westlichen Wörthenlacke ebenso weiterhin beobachtet werden wie die adulte männliche Steppenweihe am Südufer der Langen Lacke.

Das extrem gute Zugwetter produzierte neben den genannten Raritäten aber auch einen weiteren nennenswerten Rekord: J. Laber gelang es, innerhalb von 24 Stunden (Freitag, 12.09., 16 Uhr - Samstag 13.09., 16 Uhr) die unglaubliche Anzahl von 29 verschiedenen Limikolenarten (darunter neben den schon genannten Seltenheiten auch mehrere Knutts und Sanderlinge) in einem Gebiet zu sehen, was in Zukunft wohl nur schwer zu erreichen sein wird. Der ebenfalls von J. Laber bereits dreimal in der Vergangenheit aufgestellte Tagesrekord von 27 verschiedenen Limikolenarten wurde von ihm am 13.09.2008 erneut eingestellt.

Zeitgleich gelangen auch in anderen Teilen Österreichs tolle Zugebeobachtungen: Am Unteren Inn kam am 13.09. zu zumindest einem juvenilen Graubruststrandläufer (am 14.09. zwei gemeinsam anwesend) 1 JK Odinshühnchen (F. Hanslmayr, J. Borsutzki) hinzu, während am selben Tag im Grazer Feld (Flughafen Thalerhof, Schwarzelteiche) in der Steiermark ein in diesem Bundesland nur sehr selten zu beobachtender Sanderling (JK) neben sehr beachtlichen 17 Regenbrachvögeln und 2 JK Sichelstrandläufer gesichtet wurde (W. Pfeifhofer, S. Zinko). Abschließend wurde am Nachmittag des 14.09. noch eine männliche Steppenweihe im 2. Kalenderjahr in Flatschach/Obersteiermark auf sehr kurze Distanz beobachtet (W. Pfeifhofer, S. Zinko).