01.05.2022 - Iberienzilpzalp im Walser Feld bei Salzburg

01.05.2022 - 18:43

Am 1.5.2022 zwischen 9:10 und 9:40 beobachteten wir einen intensiv rufenden Laubsänger hoch in einer Fichtengruppe am Rande eines Gartens in Wals-Siezenheim. Nach vorläufiger optischer Bestimmung als Zilpzalp, mit jedoch nicht passendem Ruf, überprüften wir die Kontaktrufe sämtlicher Laubsänger in der Kosmos-Vogelführer-App. Da dort der Ruf des Iberienzilpzalps fehlt, landeten wir beim ersten Treffer einer Google Suche bei der "Deutschen Digitale Bibliothek". Die dort gefundene Aufnahme vom 4.5.1964 aus Nordspanien spielten wir im Feld ab (drei Playback-Rufe sind im Sonagram zu sehen; mit schwarzen Pfeilen gekennzeichnet) und diese passten als einzige exakt zu den Rufen unseres Vogels. Optisch konnten wir noch erkennen, dass der Vogel für einen Zilpzalp bemerkenswert gelbes Gefieder im Bereich von Kehle/Brust und in der Kloakenregion/Unterschwanzdecken zeigte. Der Überaugenstreif erschien uns relativ deutlich, aber dessen Farbe war im Dunkeln des Baumes nicht zu erkennen. 

Zuhause fügten wir unsere drei besten Tonaufnahmen in einem File zusammen (Dauer 58 sec) und entfernten Windgeräusche mit einem Hochpassfilter (in DaVinci Resolve). Darin sind 26 Rufe unseres Vogels zu hören, sowie die Playback-Rufe bei 17.5s, 19.7s und 21.2s. Bei etwa 19.8s folgt der Ruf unseres Vogels direkt auf den Playbackruf. Das Frequenzspektrum der Rufe unseres Vogels erstreckt sich von etwa 5.5kHz bis auf etwa 3.2kHz. Die Dauer der Rufe beträgt etwa 180ms. Rufe des Iberienzipzalps auf xeno-canto.org sind denen unseres Vogels sehr ähnlich, zeigen aber meist einen kleinen "Haken" am Anfang des Rufes, der bei unseren Aufnahmen nur manchmal angedeutet sichtbar ist (z.B. bei 14s und 18.5s).

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